Rezension zu „Cruella die Teufelin“

Rezension zu „Cruella die Teufelin“

7. November 2021 Aus Von Nicky Mohini

Habt Ihr euch schon einmal gefragt, wie die Bösewichte aus euren Lieblingsgeschichten so geworden sind, wie wir sie kennen? Was sie erlebt haben und was sie zu den Menschen gemacht hat, die sie heute sind? Ja? Dann taucht ein in die Geschichte von Cruella de Vil …

Daten zum Hörbuch:

Titel: Cruella, die Teufelin
Sprecher: Anja Stadlober
Verlag: der Hörverlag
Preis: mp3-CD 12,00€, mp3-Download 8,95€
Erscheinungsdatum: 24. Mai 2021
Laufzeit: 6h 48min
Bewertung: 5 Sterne

„Selbst die grausamsten Bösewichter kennen wahre Freundschaft, große Liebe und wagemutige Träume. So auch Cruella, die nun an der Reihe ist, ihre Geschichte zu erzählen. Sie handelt von einer einsamen Kindheit, aufsehenerregenden Outfits, einem fatalen Autounfall und von einer Frau, deren Leben dem Untergang geweiht ist. Es ist eine Geschichte über das schwierige Band weiblicher Freundschaft, über Mütter und Töchter und über brennendes, zerstörerisches Verlangen.“ [Quelle: Carlsen Verlag]

Das Cover zeigt die Zeichnung der grausam wirkenden Cruella de Vil aus „101 Dalmatiner“. Sie sieht genauso aus, wie wir sie aus dem Disney-Film kennen. Um sie herum ist nichts als Dunkelheit und Schwärze zu erkennen, was ihre Gesichtszüge hervorhebt und das ganze Bild noch geheimnisvoller wirken lässt.

Anja Stadlober hat eine so angenehme, warme Stimme und es macht einfach Spaß ihr zuzuhören. Besonders faszinierend finde ich, wie wandelbar sie ist und wie kalt sie manche Passagen spricht – perfekt zur Geschichte.

Cruella führt ein sehr privilegiertes Leben und soll schon als junges Mädchen lernen, eine feine Dame der Gesellschaft zu werden. In ihrer Familie wird Zuneigung zumeist mit materiellen Werten aufgewogen. Ihre Mama ist ihr heilig, auch wenn sie von ihr ständig unterdrückt wird und sie ihr nichts rechtmachen kann. Sie vergöttert ihre Mutter und das ist für mich der größte Grund, wieso Cruella so geworden ist, wie sie ist.

Anita ist Cruellas treue Freundin und hat einen sehr guten Einfluss auf sie. Sie versucht Cruella zu zeigen, dass jeder Freundschaft, Liebe und Verständnis verdient hat, auch wenn man nicht den exklusiven Kreisen angehört. Sie scheut sich nicht, Cruella auch mal ihre Meinung zu sagen.

Lord de Vil, Cruellas Papa, ist ein herzensguter, liebevoller Mensch, der sich sehr um seine Tochter sorgt. Auch wenn er sie verwöhnt, so versucht er doch, ihr die richtigen Werte zu vermitteln und er gibt sein Bestes, doch gegen das Band, das Cruella und ihre Mutter teilen, kann er einfach nicht ankommen.

Lady de Vil, Cruellas Mama, ist für mich der wahre Bösewicht der Geschichte. Sie ist ein durchtriebener, materialistischer Mensch – ich kann einfach nur mit dem Kopf schütteln, wenn ich an sie denke. Sie vertreibt alles Gute aus Cruellas Leben und mischt sich überall ein.

Der Band um Cruella ist wahrhaftig der allerbeste Band der „Disney Villains“-Reihe und stellt alle Anderen in den Schatten. Bei den anderen Geschichten habe ich oftmals kritisiert, dass sie nicht tiefgründig genug sind und nur an der Oberfläche kratzen – das ist hier zum Glück nicht der Fall. Cruellas Vergangenheit wurde umfangreich ausgearbeitet und hat mich dazu gebracht, sie wirklich verstehen zu können. Ich habe jedes Wort in mich aufgesogen und war einfach nur geflasht. Ich empfinde Cruella nicht als durch und durch böse oder grausam. Ihre Vergangenheit hat sie geprägt und meiner Meinung nach wird sie zutiefst missverstanden. Wenn ihr also hinter die Fassade von Cruella de Vil schauen wollt, dann ist das Eure Geschichte!