Die Gedanken hinter den Grimm-Chroniken
Um Euch die Sommerpause zu versüßen und die Wartezeit auf die neue Staffel der Grimm-Chroniken zu verkürzen, könnt Ihr immer mal wieder einige Beiträge, Bilder oder Ähnliches von Bloggern über die düstere Märchenreihe von Maya Shepherd finden.
Wir haben uns mit den Gedanken hinter den Grimm-Chroniken beschäftigt und möchten Euch diese heute einmal etwas näher vorstellen.
„Das Böse ist Ansichtssache“ – dies ist eine Aussage, die in der Buchserie relativ oft vorkommt. Und sind wir mal ehrlich: Niemand ist nur gut oder böse. Wir Menschen haben unsere Facetten und sind damit auch sehr vielschichtig. So kann ein „guter“ Mensch auch schlechte oder schlimme Gedanken haben oder auch mal so handeln, genau wie ein „böser“ Mensch freundliche oder positive Dinge vollbringen kann. Wer von uns hat nicht schon einmal an etwas gedacht oder etwas gemacht, was nicht ganz okay oder nett war? Wenn wir mal ehrlich zu uns sind, ist es wohl jedem von uns schon einmal so ergangen und das ist auch nicht verwerflich. Und sind wir, nur weil wir etwas Denken oder Tun, was etwas negativer ist, gleich böse? Jeder von uns hat eine „gute“ und eine „böse“ Seite. Die Frage ist doch nur, was wir daraus machen und was wir als „gut“ oder „böse“ ansehen. Im Prinzip stehen wir doch vor jeder Entscheidung an einer Weggabelung und müssen uns dann darüber im klaren sein, welchen Abzweig wir nehmen. Oder vielleicht auch ein Zwischending? Wer sagt, dass es nur zwei Wege gibt und nicht irgendwo einen Dritten, Vierten oder Fünften, der nur nicht so offensichtlich ist? Manchmal muss man sich auch für einen Weg entscheiden, kann aber später wieder abbiegen. Dieser kann gut oder böse sein, leicht oder schwer, hell oder dunkel.
Passend zum Thema hell oder dunkel sind unsere nächsten Gedanken. In den Köpfen vieler Menschen ist die Farbe weiß mit dem Guten und die Farbe schwarz mit dem Bösen verbunden. Aber wer sagt denn, dass dies wirklich so ist? Wieso muss eigentlich alles in eine Schiene passen? Und wieso muss man sich entscheiden? Nehmen wir doch mal das Beispiel, dass die Helligkeit den Tag und die Dunkelheit die Nacht symbolisiert. Dann wäre der Tag gut und die Nacht böse. Doch was passiert in der Morgen- oder Abenddämmerung? Dann verschwimmen die Grenzen zwischen hell und dunkel und genauso ist es im Leben. Die Nacht ist meist geheimnisvoll und dient der Ruhe und Entspannung. Doch das ist doch nichts schlechtes. Oder lasst uns über die Sonne und den Mond nachdenken. Beide strahlen hell, bringen Licht und sind doch so unterschiedlich. Wir könnten weder ohne die Sonne, noch ohne den Mond leben, so wie wir weder ohne das Licht oder die Dunkelheit leben können.
Wenn wir uns mit dem Thema Leben und Tod beschäftigen, können wir den Farbvergleich auch wieder anstellen. Weiß steht für das Leben, schwarz für den Tod. Man sagt ja bekanntlich auch, dass man ins Licht geht, wenn man stirbt. Damit würde man den Tod ja auch mit der Helligkeit in Verbindung bringen. Und vielleicht gibt es ja auch ein Leben nach dem Tod, was sowohl positiv, als auch negativ verlaufen kann. Auch hier verschwimmen die Grenzen und wir können nicht wirklich sagen, ob hell und dunkel, beziehungsweise weiß und schwarz wirklich für „gut“ oder „böse“ stehen.
In jedem von uns und in unseren Entscheidungen liegt viel mehr, als das Offensichtliche. Man kann niemanden in eine Schublade stecken und erwarten, dass derjenige mit all seiner Vielschichtigkeit da hinein passt. Die Farben weiß und schwarz sind keine reinen Farben, sondern eine Mischung aus einzelnen Farben. Das zeigt uns doch, dass in diesen Farben viele Facetten stecken, sodass diese nicht nur das Gute beziehungsweise Böse bezeichnen können. Nur weil uns gerade etwas „gutes“ oder „böses“ passiert oder auf uns zukommt, heißt das nicht, dass die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, zwangsläufig auch „gut“ oder „böse“ sind. Aus einem gut gemeinten Rat können Missgunst oder Streitigkeiten entstehen. Aus einer Lüge können sich positive Aspekte ergeben, an die man vielleicht nie gedacht hätte. Egal welchen Weg wir einschlagen: Alles im Leben hat seinen Preis und wir müssen bereit sein, diesen zu zahlen.
Wir könnten dieses Gedankenspiel jetzt noch ewig fortführen und glauben, dass dieses Thema Unmengen weiterer Vergleiche oder Ansichten hervorbringt. Teilt uns doch Eure Ideen und Gedanken mit, wenn Ihr Lust darauf habt.