[Rezension] Aufzeichnungen eines Serienmörders

[Rezension] Aufzeichnungen eines Serienmörders

3. April 2022 Aus Von Grey

„Durch die Sorge um den Tod trüben wir das Leben und durch die Sorge um das Leben den Tod.“

Details zum Buch:
Aufzeichnungen eines Serienmörders
Kim Young-Ha
Goldmann Verlag
13,99 € E-Book / 11,00 € Taschenbuch / 20,00 € Gebunden

14. März 2022 ( ET Taschenbuch)
152 Seiten
5 Sterne


Der pensionierte Tierarzt Byongsu Kim lebt am Rand einer südkoreanischen Großstadt und verbringt seine Zeit damit, Klassiker zu lesen, Gedichte zu schreiben und durch seinen Bambushain zu spazieren. Was niemand ahnt: Kim ist ein Serienmörder und hat Dutzende Menschen auf dem Gewissen. Kurz nachdem er in seinem Viertel einem Mann begegnet, den er als seinesgleichen erkennt, wird bei Kim Alzheimer diagnostiziert. Um seine Adoptivtochter Unhi vor dem Killer zu schützen, plant der alte Mann einen letzten Mord, bevor seine Erinnerung verlischt.


Es liest sich tatsächich wie mal kurze, mal längere Tagebucheinträge, was für mich neu, aber dennoch interessant war. So hatte man einen etwas anderen ersten Eindruck der Geschichte.


Byungsu Kim ist ein faszinierender und spannender Charakter. Ihn genau zu beschreiben ist alles andere als einfach. Den Fakt das er ein Serienmörder ist, kann man nicht außer Acht lassen, doch auf der anderen Seite hat er auch etwas sehr menschliches, fragiles trotz der schlimmen Taten.


Poetsch, lyrisch und knallhart ehrlich. Ganz anders als gedacht, unerwartet, zum nachdenken anregend und dadurch sehr gut. Man muss schmunzeln, da die Aufzeichnungen leicht sarkastisch manchmal geschrieben sind. In die Gedankenwelt des Protagonisten bekommt man einen sehr guten Eindruck. Ich muss sagen, dass das Ende unerwartet kam. Auch wenn das eigene Gefühl einem sagt das es anders sein könnte, als beschrieben, bekommt man die Andersartigkeit bis zum Schluss nicht richtig gegriffen. Der Autor konstruiert eine faszinierende Geschichte über das Leben, Vergessen und Erinnerungen die unser Gehirn uns zeigt.