[Rezension] zu „Lügenmädchen“

[Rezension] zu „Lügenmädchen“

11. April 2016 Aus Von Grey
Eines Abends steht sie einfach vor der Tür. Und sie wird so lange bleiben, bis sie alles zerstört hat.
Hier ein paar Daten zum Buch:
Titel: Lügenmädchen
Autorin: Luana Lewis
Verlag: Goldmann
Preis: 14,99 € Broschiert / 11,99 € eBook
Erscheinung: 11. Mai 2015
Anzahl der Seiten: 320
Rezension:
Inhalt:
Stella lebt völlig zurückgezogen in einem luxuriösen, einsam gelegenen Haus in der Nähe von London. Sie hat es kaum verlassen, seit sie nach einem traumatischen Ereignis an Panikattacken leidet. Eines kalten Winterabends steht überraschend ein völlig durchgefrorenes junges Mädchen vor ihrer Tür und bittet um Einlass. Alles in Stella sträubt sich, aber die Gestalt macht einen so hilflosen Eindruck, dass sie schließlich widerwillig die Tür öffnet. Sie bereut es schnell, denn von dem Mädchen scheint eine merkwürdige Bedrohung auszugehen. Und dann beginnt Blue, Geschichten zu erzählen, die Stella zutiefst verstören. Ist das Mädchen eine Psychopathin? Oder sagt sie gar die Wahrheit? Stella weiß nicht mehr, was sie glauben soll, sie weiß nur eines: dass sie entsetzliche Angst hat …
Zum Buch:
Die Spannung im Buch steigert sich langsam, aber stetig. Man wird zwar zunächst etwas ins Geschehen geworfen, ohne Hintergrundkenntnisse, das ändert sich jedoch während dem Verlauf. Die Ängste der Frau sind verständlich und gut beschrieben, so das man weiß wie sie sich fühlt, ohne selbst Erfahrung mit dem Thema haben zu müssen. Von Anfang an war eine gewisse Grundstimmung im Buch vorhanden, die man nicht genau in Worte fassen kann, was wahrscheinlich an den detaillierten und sehr realistisch beschriebenen Situationen und Verhaltensweisen der Charaktere lag.
Protagonisten:
Stella ist von ihren vielen Ängsten beherrscht und lebt in totaler Isolation und Abhängigkeit ihrem Mann gegenüber. Sie ist kaum selbstständig und flüchtet sich in ihre Tabletten und Ausreden, die sie bereitwillig erzählt, um alles zu erklären. Sie lebt zwar in einem für sie tollen Haus, doch wirklich leben kann man das nicht nennen. Eine sehr unsichere Protagonisten, die einen nicht wirklich vertrauenerweckend oder intelligent erscheint, obwohl sie vor ihren Ängsten eine intelligente, selbstbewusste und attraktive Frau war.
Das Mädchen Blue, das plötzlich vor der Tür auftaucht, ist ein schwieriger Charakter, man weiss bei ihr nie ob es der Wahrheit entspricht was sie erzählt oder nicht. Ich fand sie schwer einzuschätzen, da sie sehr manipulativ ist und ihr Äußeres einen dazu anregt, das sie einfach nur ein frühreifer Teenager ist, der seine Grenzen austestet. Die Unschuld die sie dadurch ausstrahlt, ist gleichermaßen auch das gefährliche an ihr. Luana Lewis hat auch hier geschafft, das man die Persönlichkeit und die Beweggründe nicht wirklich zu fassen bekommt, als Leser / Leserin.
Meinung:
Bis zum Schluss blieb das Buch überraschend, spannend und verwirrend. Man konnte nicht erahnen in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Die Autorin hat sich bis zum Schluss nicht in die Karten schauen lassen und gerade so genügend Fragen unbeantwortet gelassen, das man danach noch über das Buch nachdenkt. Es hat mir wirklich gut gefallen, dennoch hat mir eine Kleinigkeit gefehlt bei Stella, es ging meiner Meinung nach zu schnell von einem in das andere Extrem. Und für mich war es nicht verständlich wie sie so gut in ihrem Fach sein kann, aber dann so blind im privaten Leben. Deshalb “nur” 4 Sterne.

4 Sterne