Rezension zu „Nichts davon ist wahr“
„Nichts davon ist wahr“ ist ein spannender Jugendthriller, der noch ein ganz kleines bisschen Luft nach oben gehabt hätte.
Daten zum Buch:
- Titel: Nichts davon ist wahr
- Autor: Michelle Painchaud
- Verlag: dtv
- Cover: Carolin Liepins
- Preis: eBook 8,99 € / Taschenbuch 9,99 €
- Erscheinungsdatum: 23. August 2019
- Anzahl der Seiten: 304
- Bewertung: 4
Violet steht vor ihrem größten Auftrag – sie soll sich als Erica Silverman ausgeben, die mit vier Jahren entführt wurde und nie wieder aufgetaucht ist. Schon seit Violet denken kann, wurde sie für genau diese Situation vorbereitet, Erica zu sein. Ihr Vater und professioneller Betrüger Sal hat keine Mühen gescheut, ihr alles beizubringen was er weiß, damit ihr der unglaublich wichtige Schwindel auch gelingt. Anfangs hat Violet überhaupt keine Probleme Erica zu sein. Doch nach und nach wird es immer schwerer und komplizierter für sie. Violet ist sich nicht mehr sicher, wer sie wirklich ist und vor allem, was richtig und was falsch ist …
Das Cover zeigt eine junge Frau, die Violet symbolisiert. Man sieht nur die Hälfte ihres Gesichts, was ich persönlich mit dem Fakt in Verbindung bringe, dass Violet nicht sie selbst sein kann, sondern Erica sein muss und damit auch nur zu einem Teil da ist. Ihr Blick wirkt ruig und entschlossen. Vor allem aber in ihren Augen schimmert etwas unglaublich mysteriöses und geheimnisvolles. Ich erinnere mich noch an den Moment, in dem ich das Cover das erste Mal gesehen habe: Ich war direkt gebannt, denn die junge Frau in Kombination mit dem Titel des Buches haben mich vollkommen angesprochen.
Violet ist eine junge Frau, deren Leben völlig auf den Kopf gestellt wird, als sie sich als Erica ausgeben soll. Sie weiß genau was sie zu tun hat, doch bemerkt auch schnell, dass Theorie und Praxis manchmal gar nicht so einfach unter einen Hut zu bringen sind. Von der Tochter eines Betrügers, die in seine Fußstapfen tritt, erwartet man für gewöhnlich nicht so viel Herz, wie Violet es zeigt. Daher war ich wirklich positiv überrascht, je mehr ich sie im Laufe der Geschichte kennenlernen durfte. Sie ist außerdem unglaublich mutig und furchtlos, aber auch liebevoll, freundlich und kann Reue und Mitgefühl empfinden.
Sal fand ich eigentlich relativ sympathisch, war mir aber immer etwas unsicher bei ihm. Man kann ihn schlecht einschätzen. Mal ist er gar nicht so übel, dann hätte ich ihn am liebsten geschüttelt, weil er doch ganz schön fies sein kann. Man kann sagen, dass er für mich ein großes Mysterium war, aber auch der Charakter, der mich am meisten überrascht hat.
Mrs. Silverman ist eine unglaublich liebevolle, herzensgute Frau. Sie ist etwas übervorsichtig, was ich aber gar nicht negativ finde, vor allem nicht mit ihrer Vergangenheit. Ich kann mir nicht vorstellen, was für schlimme Qualen sie mit der Entführung ihrer Tochter erleiden musste. Umso schöner fand ich es zu lesen, wie sie aufblüht, als ihre vermeintliche Tochter wieder auftaucht. Aber sie ist nicht nur fürsorglich und wirkt manchmal wie eine Übermutter, sondern kann auch so witzig sein. Ich habe so oft über ihre Kommentare geschmunzelt und das hat dem ganzen eine wunderschöne Note gegeben.
Das Buch „Nichts davon ist wahr“ hat mir wirklich gut gefallen. Ab und an fand ich es nicht direkt langweilig, aber es hat mich auch nicht komplett mitgerissen. Um Euch besser zu erklären, was ich damit meine: wenn ich eine Lesepause gemacht habe, hatte ich nicht das extreme Bedürfnis, sofort weiterlesen zu müssen. Aber es war dennoch toll – schwierig zu beschreiben. Die Entwicklung der Protagonisten war für mich sehr spannend zu lesen und ich möchte Euch das Buch wirklich weiterempfehlen, denn auch das Ende hatte es wirklich in sich und hat mich echt überrascht.