[Rezension] „Nachtblütenkuss

Details zum Buch:

Nachtblütenkuss
Yuna Drake
Selfpublishing
0,99 € E-Book / 13,90 € Hardcover
24. Juni 2018
500 Seiten
5 Sterne

Inhalt:
Alizée ist jung, frech und wohnt in London.
Während sie nachts als Eskorte arbeitet und einen eigenen Nachtclub besitzt, studiert sie tagsüber an einer Eliteuniversität.
Sie hat viele Namen, viele Gesichter, viele Identitäten, um nicht gefunden zu werden.
Waffen sind ihre besten Freunde.
Geld ihre Garantie, um am Leben zu bleiben.
Gefälschte Identitäten sind ihr Schutz vor dem skrupellosesten Killer der Welt.
Denn sie ist die Mafiaprinzessin New Yorks – ihr Exverlobter auf der Suche nach ihr.

Erster Eindruck zum Buch:
Die kleinen verwaschenen Farbakzente und die Details sind sehr toll geworden. Die Frau wirkt nachdenklich auf mich, als würde sie selten dazu kommen Sonnenstrahlen frei auf ihrem Gesicht zu spüren, ohne sich Sorgen machen zu müssen. Die Kapitelillustrationen sind wunderschön und der Schreibstil der Autorin ist modern, flüssig lesbar und fesselt einen an die Geschichte, denn die Seiten fliegen nur so dahin.

Protagonisten:
Alizée ist sehr facettenreich und weiß genau was sie will und wie sie daran kommt. Ihre selbstsichere, taffe Art hat mir sehr gefallen. Man entdeckt viele verschiedene Seiten an ihr, sodass man sie definitiv nicht in eine Schublade stecken kann.
Levent ist sehr selbstbewusst, auch wenn ich ihn als etwas penetrant empfunden habe, was mich aufgrund von Alizées Vergangenhei auch skeptisch werden lassen hat.
Ihr Exverlobter ist durch und durch was man von der Mafia erwartet und spielt da etwas mit Klischees, was aber vollkommen in Ordnung und nicht übertrieben dargestellt war.
Fynian ist da schon ein ganz anderes Kaliber, das mich als Leserin positiv überrascht hat. In einer Welt in der man aufpassen muss, was man mit wem macht, ist er ein Lichtblick, da er ein gutes Gleichgewicht gefunden hat. Doch eines sollte man trotz alldem nicht: Und zwar ihn unterschätzen.

Meinung:
Die Warnung das es zu eindeutigen Szenen kommen kann, die Gewalt beinhalten oder konkrete sexuelle Handlungen, die eventuell über das normale Blümchensex- Getue hinausgehen, finde ich gut für die Leser, da sie von vorneherein wissen, was sie erwartet.
Nicht jeder Mensch ist von grundauf böse. Manche werden dazu gemacht, andere entscheiden sich für den Weg den sie gehen. Alizée gehört zu denen, die zwar in einer skrupellosen Welt aufgewachsen sind, sich aber trotzdem davon nicht komplett vereinnahmen lassen. Die Geschichte hat tolle, greifbare Charaktere, die einem trotzdem was sie tun müssen, auch sympathisch sind. Die meisten wirken auf einen wie nette Leute, ohne das man ahnt, das sie auch eine andere, viel dunklere Seite haben. Die vielen Wendungen, Überraschungen und den ein oder anderen „Wow“- Moment später, den ich verblüfft vor dem E-Book saß, muss ich sagen, das die Autorin einen wahnsinnig guten Spannungsbogen geschaffen und aufrecht gehalten hat. Hätte ich nicht durch Zufall gelesen, das dies ihr Debüt ist, hätte ich das nie und nimmer vermutet. Die ruhigeren Momente waren nicht in die Länge gezogen und die ereignisreichen wirkten nicht zu übertrieben. Als es an die härteren Szenen ging, war ich gespannt wie das in diesem Buch gelöst wurde und ich muss sagen, das es für mich nicht besser geht. Es war nicht zu brutal und metzlerisch dargestellt, aber auch nicht beschönigt. Nichts davon. Das fand ich klasse. Jede/r der mal eine etwas andere Geschichte mit Mafiabossen, einer taffen Protagonistin mit super Freundinnen und vielen Wendungen lesen möchte, kann ich die Geschichte ans Herz legen.